Mietpreisdeckel? Ein schlechter Witz – was Österreichs Wohnpolitik wirklich braucht

Die Regierung verspricht Entlastung, aber der Mietpreisdeckel bringt kaum 2,50 Euro im Monat. In diesem Beitrag zeige ich, warum Österreichs Wohnpolitik versagt – und welche 13 Maßnahmen wirklich helfen würden.
Die Bundesregierung hat großspurig einen Mietpreisdeckel angekündigt. Ganze 139 Millionen Euro sollen damit eingespart werden.
Rechnen wir kurz:
- Österreich: 9 Millionen Menschen
- Davon etwa die Hälfte Mieter:innen
- Ergibt: 30,60 Euro pro Jahr pro Mieter:in
- Oder: 2 Euro 54 pro Monat
ECHTE HILFE.
SIEHT. ANDERS. AUS.
Wie man es richtig machen würde:
1. Internationale Vergleiche helfen niemandem
Es bringt den Wiener:innen, Salzburger:innen oder Innsbrucker:innen rein gar nichts zu hören, dass man sich auch in München oder London nichts leisten kann. Wer in Wien lebt, will in Wien wohnen – nicht in einem Statistikvergleich.
2. Warum Wohnen so teuer geworden ist
2.1 Investmentfonds kaufen Wohnungen wie früher Schweinebäuche
Wohnraum ist zur Spekulationsmasse geworden. In der Seestadt Aspern kostet eine 50m²-Wohnung 960.000 Euro.
Das ist kein Markt mehr – das ist organisierter Irrsinn.
2.2 Kategoriemieten? Werden ignoriert
Würde jede:r überteuert Mietende in Wien klagen, wären die Gerichte für Jahre blockiert. Und genau darauf baut das System: auf unserer Resignation.
2.3 Gemeindebauten als letzter Ausweg
Weil andere Städte versagen, zieht es Menschen nach Wien – in der Hoffnung auf leistbaren Wohnraum. Das führt zu Überlastung, Ghettoisierung und Verfall ganzer Bezirke. (Grüße nach Favoriten.)
Was jetzt passieren MUSS:
1. Kategoriemieten digital kontrollieren
Die Finanzämter brauchen endlich eine rechtliche Grundlage, um Mieten automatisch zu überprüfen und Gesetzesverstöße zu ahnden.
2. Abschaffung des Nachkriegszinses
150 Euro für 120m²? In dritter Generation? Schluss damit.
Ausnahmen nur für Menschen mit sehr niedrigen Pensionen.
Und: Mietrechte dürfen nicht mehr vererbt werden.
3. Gesetze müssen durchgesetzt werden
Der Staat überlässt die Einhaltung der Mietgesetze den Betroffenen – mit dem Resultat, dass man sich alle drei Jahre eine neue Wohnung suchen muss.
Das ist ein Mietnomadentum, kein Zuhause.
4. Spekulationsverbot für Investmentfonds
Der Kauf von Wohnhäusern durch Fonds muss gesetzlich untersagt werden.
Wohnraum ist kein Aktienpaket.
5. Gemeindewohnungen aufstocken!
Wien könnte auf fast alle Altbauten 1–3 Stockwerke draufsetzen. Passiert nicht.
Stattdessen: Ghettoisierung.
Bonus: begrünte Dächer statt Stadtsauna.
6. Leerstandsabgabe: Progressiv & wirksam
Über 100.000 leerstehende Wohnungen?
Dann bitte: Eine Abgabe, die so lange steigt, bis vermietet, verkauft oder beschlagnahmt wird.
7. Sozialhilfe-Irrsinn beenden
Menschen leben allein, weil sie sonst weniger Geld haben – nicht weil sie es wollen.
Das ist nicht effizient, das ist staatlich geförderte Isolation.
8. Städte müssen wieder bauen
Wenn Mieten niedrig bleiben sollen, müssen Städte mehr bauen.
Das wäre auch ein dringend benötigter Impuls für die Bauwirtschaft.
9. Kostenobergrenze für Neubauten
Neubaupreise explodieren, weil jeder mitverdient.
Es braucht gesetzliche Preisdeckel – sonst wird „Betongold“ zur Betonfalle.
10. Mietwahnsinn = Konsumrückgang
Zwischen 400 und 1000 Euro pro Haushalt fehlen monatlich –
Geld, das nicht im Handel, nicht in der Gastro, sondern bei den Vermieter:innen landet.
11. Kleine Wohnungen, große Kosten
Wenn 40m² dasselbe kosten wie 70m²,
dann ist auch die Option „kleiner wohnen“ tot.
Willkommen in der Preis-Sackgasse.
12. Alternativen? Gibt es keine
Menschen nehmen überteuerte Wohnungen, weil sie sonst ins Obdachlosenheim müssten.
Und wer davon profitiert?
Die FPÖ.
13. Ablösen gehören reguliert
Direktvergabe in Wien? 5.000 Euro Ablöse für Möbel-Ramsch.
Wer nicht zahlt, kriegt keine Wohnung.
Ablösen gehören gesetzlich begrenzt.
Nur Küchen und fixe Tischlerarbeiten dürfen abgerechnet werden –
der Rest gehört auf Willhaben.
Fazit:
Ja, das wird einigen nicht gefallen.
Aber wer ein Omelett machen will,
muss ein Ei zerschlagen.