Die geheime Agenda der Stadt Wien - Wohnbau als soziale Abwehrmaßnahme

Zugang nur mit Beziehungen, Geld oder Glück. Dieses Dossier zeigt, wie Intransparenz, Schattenmärkte und stille Regeln Menschen systematisch ausschließen.

Die geheime Agenda der Stadt Wien - Wohnbau als soziale Abwehrmaßnahme

Ein System, das Wohnungen zuteilt wie ein Geheimbund Einladungen zur Séance – und niemand fragt, warum.

Wenn Sie dachten, Sie kennen den Wiener Wohnbau, dann kennen Sie vielleicht die Plakate. Die Legenden. Den Mythos vom sozialen Wohnen als rot glänzendes Prunkstück kommunaler Gerechtigkeit. Was Sie aber vermutlich nicht kennen, ist die andere Seite. Die, über die man nicht spricht. Oder besser gesagt: nicht sprechen soll.

Das Dokument, das Sie gleich lesen können, ist kein Skandalbericht im klassischen Sinne. Es ist ein Seziermesser. Ein systematischer Blick in die Eingeweide der größten Wohnungsverwaltung Europas. Und das Erschreckende daran: Je tiefer man schaut, desto klarer wird – das hier ist kein Unfall. Es ist ein Design.

Keine Akten, keine Statistik, kein Recht

Wiener Wohnen vergibt Wohnungen nicht durch klare Gesetze, sondern über eine parteipolitisch nach Proporz besetzte Kommission, die Entscheidungen trifft wie Orakel – ohne Bescheid, ohne Begründung, ohne Rechtsweg, und vor allem ohne Rechtsgrundlage. Wer abgelehnt wird, bekommt keine schriftliche Erklärung. Nur Schweigen. Und wenn man fragt, warum? Dann wird sich auf ein Amtsgeheimnis berufen, das es bei Öffentlichem Eigentum per Gesetz gar nicht geben darf.

„Ist halt so“ stellt keinen keinen gültigen Rechtsgrund dar – weder nach österreichischer Verfassung noch nach Europäischer Menschenrechtskonvention. Trotzdem stützt sich das gesamte System auf genau solche informellen Regeln, etwa die berüchtigte Zwei-Jahres-Regel: Wer nicht mindestens zwei Jahre in Wien gemeldet ist, bekommt keine Wohnung – egal ob arm, krank, obdachlos oder EU-Bürger. Unverhohlene gleich mehrfach rechtswirdige Diskriminierung nach Herkunft, also, und das genau von derjenigen Partei, welche in Sozialfragen die ethische Vorbildfunktion für sich in Anspruch nimmt.

Schattenmärkte statt Transparenz

Die soziale Wohnung wird zur inoffiziellen Tauschware, mit Einstiegspreis: 5.000 Euro in bar – nicht an die Stadt, sondern an den Vormieter. Offiziell sind’s Möbel. Inoffiziell: ein selektiver Schwarzmarkt, legalisiert durch Wegschauen. Wer kein Geld oder keine Kontakte hat, kann draußen bleiben. Willkommen im exklusivsten Club der Stadt: Gemeindewohnung Wien.

Wer profitiert?

Die Stadt. Die Parteinetzwerke. Die stillen Profiteure im Immobilienmarkt. Und alle, die sich einrichten konnten in diesem Spiel aus Kontrolle, Intransparenz und Verantwortungslosigkeit. Es ist ein eiskaltes, herzloses, menschenfeindliches System mit Gewinnern. Und wer verliert? Die, die eine Wohnung bräuchten.

Warum Sie das Dokument lesen sollten

Weil dieses Dokument zeigt, wie ein demokratisches System aussehen kann, wenn man es auf Standby stellt. Es ist ein akribisch recherchierter Bericht über die schleichende Entkopplung von Recht und Realität – in einer Stadt, die sich für Vorreiterin sozialen Wohnens hält. Viktor Adler und Otto Bauer würden sich im Grabe umdrehen.

Es ist ein Eine sozialpolitische Detailanalyse. Keine Polemik, sondern präzise Anklage. Keine Empörung, sondern Einladung zum Hinsehen.

Lesen Sie „Der stille Ausnahmezustand“, wenn Sie wissen wollen, wie aus öffentlichem Eigentum ein privater Vorteil wird.
Und dann stellen Sie sich die Frage:
Wer gibt die Wohnungspolitik Wiens wirklich aus der Hand – und wem fällt sie zu?